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5 Limitationen und Ausblick


In dieser Arbeit wurden fünf Methoden vorgestellt, die im Multiprojektmanagement zur Auswahl von Projekten eingesetzt werden können. Diese stellt nur eine Auswahl an Methoden dar, da es noch eine Vielzahl anderer Möglichkeiten gibt, um Projekte zu priorisieren. Alleine bei der Kategorie Portfolio-Matrix gibt es viele verschiedene Dimensionen, die für die Einordnung von Projekten benutzt werden können. Beispielsweise betrachten Patzak und Rattey die Dimensionen Ressourcenbelastung und Unternehmenserfolg, wohingegen die Autoren Pradel und Südmeyer die Projekte nach Wichtigkeit und Dringlichkeit in einer Matrix anordnen. In weiterführenden Arbeiten könnten folglich noch mehr Modelle im Hinblick auf die Wechselwirkungen mit der Strategie untersucht werden.

Zudem beschränkt sich diese Arbeit auf die theoretische Betrachtung des Problems. Weitergehende Forschung könnte gezielt die Multiprojektmanager von verschiedenenUnternehmen befragen, um herauszufinden, wie stark sich die Wechselwirkungen zwischen MPM und Strategie in der Unternehmensrealität wiederfinden. In dieser Arbeit wurde die Wichtigkeit betont, verschiedene Methoden miteinander zu kombinieren, um das Problem der Projektpriorisierung aus möglichst vielen Blickwinkeln zu beleuchten. Jedoch führt dies zu dem Problem, dass die Anwendung unterschiedlicher Methoden zu unterschiedlichen Projektpriorisierungen führt. Demnach würde es sich für zukünftige Forschung anbieten, ein kombiniertes Modell auszuarbeiten, welches die Faktoren aller Modelle berücksichtig und zu einem eindeutigen Ergebnis kommt. Dabei könnte es sinnvoll sein, dem Multiprojektmanager durch Gewichtungen die Wahl zu lassen, welche Modelle er wie stark in die Projektbewertung mit einfließen lassen will. Dieses kombinierte Modell könnte anschließend durch den Einsatz in der Praxis und Experteninterviews validiert werden.

Zur Entwicklung eines kombinierten Modells könnte beispielsweise das strategie-orientierte Prozessmodell nach Wen als Ausgangsbasis verwendet werden. Der Autor unterteilt dabei in notwendige und hinreichende Kriterien zur Auswahl von Projekten. Die fünf notwendigen Kriterien sind (1) die Konformität mit der Strategie, (2) die Existenz eines Marktbedarfs, (3) technische und (4) organisatorische Machbarkeit, sowie (5) die Erreichbarkeit des erwarteten Return on Investments (ROI). Sofern diese Kriterien alle mit „ja“ beantwortet werden können, werden sieben hinreichende Kriterien gewichtet und die Projekte damit bewertet. Hinreichende Kriterien sind z. B. die Unterstützung des Unternehmensziels oder die interne und externe Unterstützung der Mitarbeiter und Kunden (Wen, 2010). Zur Erweiterung des Modells könnten beispielsweise Ergebnisse der Interdependenzanalyse hinzugefügt werden, indem dominante Projekte mit hohem Einfluss auf andere Projekte höher priorisiert werden.